Institut für
Rechtswissenschaft und Rechtspraxis, Universität St.
Gallen
Freileitung
oder Kabel im Höchstspannungsnetz der neue
Grundsatzentscheid des Bundesgerichts und seine
Folgen
Dienstag, 23. August 2011 in Baden
Kurzbericht in
Stichworten
09.20 09.40
Analyse des Bundesgerichtsentscheids i.S. Axpo c. Gemeinde
Riniken
Referat von Dr. iur. Michael Merker
Erläutert die Geschichte des Verfahrens
und die unterschiedlichen Beurteilungen zwischen BVGER und
BGER.
Interessenabwägung ist obligatorisch.
Parteigutachten Brakelmann wurde einbezogen und
war entscheidend.
Das BGER berücksichtigte Landschaftsschutz, Kosten,
Versorgungssicherheit,Stromverluste.
NIS, Lärm, kommunale Interessen,
Grundeigentümerinteressen, Vogelschutz,
Bewilligungsdauer wurden vom BGER nicht einbezogen.
Das Urteil bedeute keine Praxisänderung des BGER,
sondern eine Modifikation
http://www.irp.unisg.ch/org/irp/web.nsf/df76d44a9ef44c6cc12568e400393eb2/df75a2808a91db23c1256f8500365d0f/$FILE/ATTVXC0E.pdf/Merker.pdf
09.40 10.20
Teilverkabelung Riniken technische Aspekte
Referat von Prof. Dr. Ing. Heinrich Brakelmann
Stellt die Argumente aus den drei Riniker- Studien vor
und zeigt neue Ideen zur weiteren Optimierung von
Hochspannungs- Verkabelungen
http://www.irp.unisg.ch/org/irp/web.nsf/df76d44a9ef44c6cc12568e400393eb2/df75a2808a91db23c1256f8500365d0f/$FILE/Brakelmann.pdf
10.20 11.00
Diskussion zu den technischen Aspekten zur Frage "Kabel
oder Freileitung"
Teilnehmer: Prof. Dr. Ing. Heinrich Brakelmann; Prof.
Klaus Fröhlich; Dr. iur.
Michael Merker
Brakelmann: Wenn politisch entschieden wird, dass
Hochspannungsleitungen verkabelt werden
müssen steigt das Interesse der Netzbetreiber an
optimalen Lösungen.
Reichelt: Verkabelungen (Bsp. Wallis) treiben die Kosten des
Netzes für Swissgrid zu hoch.
EWZ: Berechnungen von Brakelmann sind unrealistisch.
Elsener, Rüschlikon: Freileitungen sind veraltete
Dreckschleudern
11.30 12.00
Auswirkungen für die Hochspannungsnetzbetreiber
Referat von Dr. Dieter Reichelt
AXPO hat keine vorgefasste Meinung.
Neu müssen Gesamtkosten verglichen werden.
Kein Präjudiz für andere Fälle, jedoch grosse
Signalwirkung für die Öffentlichkeit.
Problem: Ungewissheit, ob ELCOM höhere Netzkosten wegen
Verkabelungen genehmigt.
Netzausbau muss beschleunigt werden.
http://www.irp.unisg.ch/org/irp/web.nsf/df76d44a9ef44c6cc12568e400393eb2/df75a2808a91db23c1256f8500365d0f/$FILE/Reichelt.pdf
12.0012.30
Verkabelung vs. Freileitung Fakten und neue
Erkenntnisse
Referat von Pierre-Alain Graf 12.3012.40
Metastudie Swissgrid wird Ende September publiziert.
Ziel: Soziale Akzeptanz von Hochspannungs (Frei-?)
leitungen.
Versachlichung der Diskussionen, bessere Kommunikation,
neues Beurteilungsschema K/F ist
wichtig.
Wünscht politische, zuverlässige Vorgaben zum
Netzausbau. (Dänemark als gutes
Beispiel)
http://www.irp.unisg.ch/org/irp/web.nsf/df76d44a9ef44c6cc12568e400393eb2/df75a2808a91db23c1256f8500365d0f/$FILE/Graf.pdf
13.4014.10
Anrechenbarkeit Mehrkosten Verkabelung im Vergleich zu
Freileitung
Referat von lic. iur. Renato Tami
Erläutert die Aufgaben von ELCOM
Netzbetreiber trägt Verantwortung selber, ausgenommen
bei Gerichtsentscheiden.
Leitungen dürfen nicht vergoldet werden
Elcom entscheidet erst nachträglich über die
Anerkennung der Kosten. Effizienz und Netzsicherheit
wir gefordert und überprüft.
Verkabelungslösungen müssen begründet
und nachvollziehbar sein.
http://www.irp.unisg.ch/org/irp/web.nsf/df76d44a9ef44c6cc12568e400393eb2/df75a2808a91db23c1256f8500365d0f/$FILE/Tami.pdf
14.1014.40
Verfahrensrechtliche Probleme bestehender und neuer
Verfahren
Referat von lic. iur. Viviane Keller
Gibt Überblick über das
Plangenehmigungsverfahren und weist auf wichtige Aspekte
des BGER- Entscheids hin
(Interessenabwägung obligatorisch).
Weist auf alternative Konfliktbereinigungsmethoden hin
(Mediation)
http://www.irp.unisg.ch/org/irp/web.nsf/df76d44a9ef44c6cc12568e400393eb2/df75a2808a91db23c1256f8500365d0f/$FILE/Keller.pdf
15.1015.40
Umweltschutz bei Leitungsbauvorhaben
Referat von Dr. iur. Kaspar Sollberger, Dr. chem. Stefan
Joss, dipl. Biologin Elisabeth
Suter
Verschiedene Schutzgebiete haben unterschiedliche
Auswirkungen auf die Genehmigung von
Freileitungen oder Kabeln.
Herr Joss stellt die
unterschiedlichen Strahlungsfelder von Kabel- du Freileitung
dar.
Frau Suter weisst auf grosse Belastung des Bodens durch die
Erstellung von Verkabelungen hin
und warnt (einmal mehr!) vor Bodenerwärmungen.
Dr. Brakelmann erwähnt eine französische Studie,
welche nirgendwo ein entsprechendes Problem
festgestellt hat.
http://www.irp.unisg.ch/org/irp/web.nsf/df76d44a9ef44c6cc12568e400393eb2/df75a2808a91db23c1256f8500365d0f/$FILE/Sollberger_Joss_Suter.pdf
15.4016.10 Kabel
oder Freileitung - wie wird entschieden?
Referat von lic. iur. Cornelia Gogel
Stellt BFE und Ablauf SÜL- Verfahren vor.
Überarbeitetes Prüf- und Beurteilungsschema
K-F ist in Bearbeitung. Ziel:
objektive Interessenabwägung.
Anwendung bei neuen Projekten, Einfluss auf alte Projekte
ist nicht ausgeschlossen.
http://www.irp.unisg.ch/org/irp/web.nsf/df76d44a9ef44c6cc12568e400393eb2/df75a2808a91db23c1256f8500365d0f/$FILE/Gogel.pdf
Schlussbemerkungen:
Die informative Tagung war gut besucht (ca. 100
Teilnehmer). Unsere Seite war gut
vertreten und meldete sich in
Diskussionen oft zu Wort.
Der Schreibende merkte an, dass eine
wichtige Position nicht vertreten war, nämlich die
Sieger des BGER- Urteils (Gemeinde
Riniken und AKUT).
Einige Teilnehmer bekräftigten diese Anmerkung.
In den Pausen ergaben sich wertvolle Kontakte und
Gespräche
24.8.11 Hans
Kneubühler
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